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AVENTURIA MYSTERIA 99
Von miria_dunkelwald@hotmail.com

Es fand im Schwarzwald statt, mein erstes Con, mitten im Schwarzwald, in einem geeigneten Haus mit geeigneter Umgebung und sehr geeigneter Burgruine in 20-minütiger Entfernung. Es war kurz vor Ostern, Frühling also, und nachts noch recht kalt. Aber da wir im Haus unterkamen mußten wir nicht frieren, im Gegensatz zu den Zeltbewohnern, hi, hi.

Das Con sollte eine knappe Woche dauern, Donnerstagabend ging 's los: Wir rückten mit einer kleinen Gruppe Spieler an, die zum Teil schon LARP-Erfahrung hatten, zum Teil aber auch zum ersten Mal spielten. Wir hatten uns entschlossen, als Nichtspielercharaktere (NSCs) mitzuwirken und wußten deshalb nur in etwa, in welchen Rollen wir uns wiederfinden würden. Ein mulmiges Gefühl kroch in mir herauf, je näher wir dem Veranstaltungsort kamen. Eine Kräuterfrau sollte ich spielen, viel mehr war mir nicht bekannt. Der Spielort stellte sich als sehr schön heraus, man wurde freundlich begrüßt und mußte sich in der zukünftigen Taverne bei der Spielleitung (SL) einfinden, um Weiteres über Unterkunft und Rolle zu erfahren. Vor der Taverne liefen viele verschiedene Gestalten herum, gewandet und noch nicht gewandet. Da fielen wir in Zivilkleidung nicht auf.

Bald sollte das Spiel beginnen, bis dahin gab es noch viel zu tun und zu besprechen: Ich bekam eine Menge ''Pseudokräuter'' (Pfeffer, Asche, Nelken), die ich in Säckchen an meinem Gürtel befestigte. Mir fiel auf, daß jeder gewandete Spieler mindestens ein Säckchen, dem meinen ähnlich, an seinem Gürtel befestigt, trug. Das gehört beim LARP wohl dazu, um Kleingeld u. ä. zu verstauen. Dann wurde mir die Mission, in der Nacht durch einen Alptraum Aufsehen zu erregen, mitgeteilt. Es mag Menschen geben, die einem solchen Unterfangen mit Vorfreude entgegenblicken. Warum sonst geht man auch auf ein LARP, aus Freude am Spiel, oder? Bei mir war es aber eher so, daß ich mich ersteinmal umsehen wollte, es versuchen wollte, weshalb ich der Nacht mit zwiespältigen Gefühlen entgegensah.

Zuerst aber versammelten sich alle Teilnehmer in Gewandung auf einer Wiese hinter den Unterkünften und das Spiel wurde eröffnet. Dies geschah durch eine Begrüßung,eine Erläuterung der Spielregeln und einer kurzen Erklärung zur erdachten Umgebung, in der wir spielten. Die SL hatte ihre Rede beendet, die Spieler verteilten sich, und ich....

Ich stand da und wußte nicht so ganz, was tun. Also entschloß ich mich, auch ein wenig hin- und herzulaufen und mehr über die Spielsituation herauszufinden. Die Abenddämmerung brach herein.
Richtig nette Bekanntschaften schloß ich an diesem Abend nicht mehr, meine Freunde waren in ihre Rollen vertieft (König, Leutnant der Wache, Kammerdiener, Hofnarr..) und damit vollkommen beschäftigt.
Ehrlich gesagt, fühlte ich mich etwas verloren, was sich in den folgenden Tagen aber legen sollte.

Ich denke, jeder erlebt so einen ersten Abend ganz unterschiedlich; er kann eindeutig geselliger ausgehen, als meiner es tat.
Irgendwann war es dann soweit. Die SL suchte mich heimlich auf, und ich wurde in mein Kämmerlein geordert. Ich legte mich nieder, löschte das Licht und dachte bei mir: Jetzt bloß nicht einschlafen!. Ich wartete ab und nach einer Weile wußte ich: Jetzt mußt Du schreien, irgendwie auf dich aufmerksam machen und diesen Alptraum ausspielen. Ich zählte von zehn abwärts: ....eins, null, JETZT! Es klappte. Tatsächlich, die Tür wurde aufgerissen und fünft Gewandete kamen hereingestürmt. ''Was ist geschehen, sprecht?'' ''Beruhigt Euch!'' Im ersten Moment wußte ich nicht, ob wir jetzt spielten, oder ob sich jemand wirklich ernsthaft Sorgen um mich machte. Doch nach kurzer Zeit im Dialog mit den Hereinstürmenden, wußte ich, alles war Spiel. Das war wohl meine erste richtig gespielte Szene an diesem Abend gewesen.

Die folgenden Tage gestalteten sich etwas ereignislos. Wir lagen viel in der Sonne, machten Spaziergänge und hörten den Barden zu. In der Tat ereignete sich auf diesem Con nicht allzuviel. Das animierte mich leider nicht zum Spielen. Andere Spieler möge das ganze Con durch ununterbrochen ihre Rolle ausgespielt haben und viel Selbsterdachtes erlebt haben. Oft ist es dem Spieler überlassen, ob er ein gutes Spiel hat, oder nicht. Trotzdem würde ich zum Einstieg ein Con mit mehr Plot wählen, d.h. mit viel von der SL inszenierter Handlung.

Aber auch auf diesem Con gab es für mich einige schöne Spielsituationen:
Von der Spielleitung dazu ausersehen, sprang ich einmal mitten in einem Gespräch auf und lief, wie in Trance versetzt, zu der Burgruine hinauf. Eine Gruppe Spieler folgte mir auf den Fuß. Als sie anfingen auszudiskutieren, wie ich den aufzuhalten wäre und was sie wohl Gefährliches erwarten könnte, mußte ich mir schon sehr das Lachen verkneifen.
Tatsächlich lauerte auf der Burg eine Horde von Gnollen, die die schöne Königstochter aus dem Tale entführt hatten. dort kam es dann trotz aller Vorsichtsmaßnahmen der Spieler zum Kampfe, ich irgendwo dazwischen in Trance, durch die Gegend irrend oder bewußtlos im einsetzenden Regen liegend, denn um mich zu stoppen, war den Spielern nichts anderes eingefallen, als mich zu ''pömpfen''.
Die Gnolle wurden vertrieben, die Königstochter gerettet und ich erlöst. Und so machten sich alle wieder zufrieden und munter auf den Heimweg.

Trotz anfänglichen Schwierigkeiten, die teilweise aber auch persönlicher Natur waren, hatte ich viel Spaß, neue Eindrücke und interessante Erlebnisse auf diesem Con, zumal ich vorher so gut wie keine schauspielerischen Erfahrungen hatte. Für einen Anfänger würde ich trotzdem empfehlen, das erste LARP als Spielercharakter zu besuchen. Es sei denn, der Neuling ist ganz empicht auf 's Schauspielern und kann sich gut in jede Art von Rolle hineinversetzen.

Für mich war es anfänglich schwer, gleich eine NSC-Rolle zu spielen, da ich mich erst einmal eingewöhnen mußte. Insgesamt hat mir das LARP Spaß gemacht, es war spannend und die Leute dort waren bis auf wenige Ausnahmen sehr nett. In kürze werde ich mein drittes längeres Con besuchen...

TRAUT EUCH AUCH !

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